- Proselyt
- Pro|se|lyt 〈m. 16〉 jmd., der eben zu einem anderen Glauben übergetreten ist, Neubekehrter, Überläufer ● \Proselyten machen andere rasch bekehren, ohne sie schon wirklich überzeugt zu haben [grch. proselytos „hinzugekommen“]
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Pro|se|lyt, der; -en, -en [kirchenlat. proselytus < griech. prose̅̓lytos, eigtl. = Hinzugekommener]:Neubekehrter, (im Altertum) bes. zum Judentum bekehrter Ungläubiger:☆ -en machen (bildungsspr. abwertend; [mit aufdringlichen Methoden] Anhänger für eine Religion, eine Ideologie o. Ä. gewinnen; jmdn. rasch bekehren [ohne ihn zu überzeugen]; nach Matth. 23, 15, wo Jesus den Pharisäern zum Vorwurf macht, es komme ihnen nur darauf an, ihre Anhängerschaft zu vermehren, nicht aber wirklich Überzeugte zu gewinnen).* * *
Proselyt[griechisch prose̅́lytos, eigentlich »Hinzugekommener«] der, -en/-en, allgemein der von einer Religion zu einer anderen Übergetretene, Neubekehrte; ursprünglich der Konvertit zum Judentum, hebräisch Ger. Voraussetzungen für eine Konversion zum Judentum sind ein Vorbereitungsunterricht, eine Übertrittserklärung vor einem rabbinischen Gericht, die Proselyttaufe (Volltauchbad) und die Beschneidung. Eine volle Gleichstellung erfolgt erst nach drei Generationen. In der Spätantike waren Übertritte zum Judentum häufiger, besonders unter Sklaven, aber durch das Beschneidungsverbot in der Umwelt behindert. Sympathisanten (»Gottesfürchtige«, vergleiche Apostelgeschichte 10, 2) begnügten sich mit der teilweisen Übernahme jüdischer Vorstellungen und Praktiken. Unter christlicher und islamischer Herrschaft wurde das Proselytentum rechtlich unterbunden, war aber, nicht zuletzt wegen des Mischehenverbots, üblich. Im rabbinischen und modernen orthodoxen Judentum herrscht eine restriktive, im Reformjudentum eine offenere Praxis vor.* * *
Pro|se|lyt, der; -en, -en [kirchenlat. proselytus < griech. prose̅́lytos, eigtl. = Hinzugekommener]: Neubekehrter, (im Altertum) bes. zum Judentum bekehrter Heide: auch plane er ... in Bälde eine internationale supraständische Loge zu gründen ... als deren ersten -en Grenouille zu gewinnen er schon jetzt versprach (Süskind, Parfum 201); *-en machen (bildungsspr. abwertend; [mit aufdringlichen Methoden] Anhänger für eine Religion, eine Ideologie o. Ä. gewinnen; jmdn. rasch bekehren [ohne ihn zu überzeugen]; nach Matth. 23, 15, wo Jesus den Pharisäern zum Vorwurf macht, es komme ihnen nur darauf an, ihre Anhängerschaft zu vermehren, nicht aber wirklich Überzeugte zu gewinnen): eine alternative Kultur, die alles leugnet, was zum Begriff Kultur gehört, ... macht scharenweise -en (Fest, Im Gegenlicht 191).
Universal-Lexikon. 2012.